Abschaffung des Eigenmietwerts auf dem Abstellgleis
Der umstrittene Eigenmietwert soll endlich abgeschafft werden. Nachdem der Ständerat eine entsprechende Vorlage verabschiedet hat, tut sich die zuständige Nationalratskommission schwer, eine mehrheitsfähige Lösung zu finden. Nun wird eine neue Variante ohne komplette Abschaffung des Eigenmietwerts diskutiert.
Kommission will nun zweigleisig fahren
Noch wurde keine mehrheitsfähige Lösung für die Abschaffung des Eigenmietwerts gefunden. Die zuständige Kommission des Nationalrats (WAK-N) will nun zweigleisig fahren. Erstmals wird eine Variante ohne komplette Abschaffung des Eigenmietwerts ins Spiel gebracht. Das Alternativmodell sieht vor, den Eigenmietwert auf 60 Prozent der Marktmiete zu beschränken. Die Skepsis gegenüber dem Systemwechsel sei Grund für diesen neuen Vorschlag. Insbesondere bei Banken, Versicherungen und teilweise auch Kantonen, stösst die Abschaffung des Eigenmietwerts auf Kritik.
Heftiges Ringen um eine mehrheitsfähige Lösung
«Wir ringen heftig um eine mehrheitsfähige Lösung und loten verschiedene Optionen aus», sagte Kommissionspräsident Leo Müller Anfang Mai vor den Medien in Bern. Das Geschäft sei anspruchsvoll und viele Fragen seien noch offen. Weil keine Fristen eingehalten werden müssen, lasse sich die Kommission bewusst Zeit, eine tragfähige Lösung zu finden. Im August soll eine zweite Lesung stattfinden. Bis dahin soll die Verwaltung die Höhe der Steuerausfälle beider Varianten schätzen.
Eigenmietwert als Politikum
Der Eigenmietwert ist seit jeher umstritten. Seit Jahren ist die Revision der Wohneigentumsbesteuerung ein Politikum. Zweimal ist die Abschaffung bereits an der Urne gescheitert und mehrfach im Parlament. Bis der Systemwechsel tatsächlich vollzogen sein wird, dürften einige Jahre vergehen. Es wird sich zeigen, ob die Abschaffung des Eigenmietwerts wieder Fahrt aufnimmt oder ob doch ein Alternativmodell zur Abstimmung kommt. Maklando hält Sie zu diesem spannenden Thema auf dem Laufenden.